Erdmandeln Erdmandeln

Erdmandeln - Gesundheitliche Vorteile, Rezepte & kaufen

Erdmandeln

Erdmandeln sind ein in Mitteleuropa relativ unbekanntes Nahrungsmittel. Im Mittelmeerraum, beispielsweise in Spanien dagegen sind die „chufas“ Basis für viele gesunde Leckereien! Ein weiterer Name ist „Tigernuss“. Was Erdmandeln eigentlich sind, wo sie herkommen und wie sie in der Küche zu verarbeiten sind, erfahren Sie auf dieser Seite!

Was sind Erdmandeln?

Die Erdmandel ist eine buchstäblich Jahrtausende alte Kulturpflanze. Ihre Ursprünge werden in Afrika vermutet.

Die Wurzelknöllchen eines Zyperngrases

Das Gewächs zählt zur Gattung der Zyperngräser und hierunter zur Familie der Sauergrasgewächse oder Cyperaceae. Entsprechend lautet sein botanischer Name Cyperus esculentus.

Äußerlich erinnert die Pflanze tatsächlich an ein etwas struppiges Grasbüschel, das zwischen 60 und 100 Zentimetern in die Höhe wuchert. Die Stängel des Cyperngrases sind dreikantig und in der Mitte an einem weißen Streifen erkennbar. Hellgrün und V-förmig dagegen sind die nur maximal einen Zentimeter breiten Laubblätter. Die Pflanze blüht zwischen Juli bis September, der Blütenstand hat die Form einer Ähre und ist etwa so lang wie eine Hand.

Der essbare Teil der Pflanze gedeiht unterirdisch:

Die Knöllchen messen zwischen 15 und 25 Millimeter im Durchmesser. Ausgehend von der Wurzel, einem Rhizom, bilden sich unterirdisch zahlreiche Sprossknollen von dunkel rotbrauner Farbe. Sie sitzen jeweils an den Enden von langen „tentakelartigen“ Wurzelsträngen, botanisch Stolonen genannt. Bis zu ihrer Entstehung und Erntereife vergehen mehrere Monate. Die Knöllchen selbst sind außen kastanienbraun, innen weiß bis blassgelb und erinnern im Geschmack durchaus an Haselnüsse oder Mandeln. Sie sind nährstoffreich und vielseitig zu verwenden. In getrocknetem Zustand sind sie lange haltbar.

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Geschichte, Anbau und Verbreitung der Erdmandel

Obwohl klein und mühsam zu ernten, lohnte es sich offenbar bereits für die alten Ägypter, die Erdmandeln systematisch anzubauen. Bis heute ist das Produkt selten und entsprechend teuer. Heute wird es von Afrika bis Spanien angebaut.

Die Pflanze liebt es warm und trocken und bevorzugt sandige oder lehmige Böden. Vorzugsweise vermehrt und verbreitet sie sich über die lange Wurzelknolle, das Rhizom. Häufig wird sie auf dem Feld mit anderen Pflanzen, beispielsweise Mais, vergesellschaftet. Regelmäßiges Bewässern ist notwendig.

Vermutlich brachten die Araber im frühen Mittelalter die Erdmandeln mit auf die iberische Halbinsel. Bis heute wird sie beispielsweise in der Provinz Valencia angebaut. „Horchata de Chufa“ oder Erdmandelmilch ist ein traditionelles spanisches Getränk.

Heute ist die Erdmandel in vielen Ländern als Neophyt, als durch den Menschen eingeführte Pflanze, weit verbreitet. Experten bezeichnen sie teilweise sogar als Unkraut, denn mit ihrer Beharrlichkeit und Widerstandsfähigkeit verdrängt sie in einigen Gebieten der Erde andere, einheimische Pflanzenarten.

Selbst jahrelang getrocknete Rhizome, Wurzelstücke, sind noch keimfähig. Stecken sie nur tief genug in der Erde, kann ihnen selbst Frost wenig anhaben. Feldmäuse sammeln gern Stücke der Wurzel in ihrem Bauen. Häufig bleiben auch Reste an Hacken und anderem Arbeitsgerät hängen oder haften an anderen Anbauprodukten. Gelangen sie wieder in die Erde, lauern sie auf ihre Gelegenheit, auszukeimen und sich auszubreiten

In einigen Gebieten der Erde hilft die Erdmandel bei der Sanierung von belasteten Böden: Bergbau-Abraumhalden in Thailand oder stark verschmutze Feuchtgebiete des indischen Subkontinents beispielsweise werden gern mit Erdmandel besiedelt. Die Pflanze verfügt über die Eigenschaft, Schwermetalle in den Wurzelknollen anzureichern, wie das hochgiftige Cadmium oder Blei. Nach einiger Zeit des Wachstums werden die Wurzeln ausgegraben und entsorgt. Denn unter diesen Umständen sind die Knöllchen keinesfalls zum Verzehr geeignet. Der hier ablaufende Prozess nennt sich Phytosanierung.

Erdmandeln – ein vielseitiges Nahrungsmittel

Wer den Geschmack kennenlernen möchte, sollte zunächst ganze Erdmandeln kaufen. Sie sind roh ebenso wie geröstet ein angenehmes Knabber-Erlebnis. Die Knöllchen schmecken süß und „nussig“. Getrocknet werden sie entweder roh oder geröstet gemahlen oder auch zu Flocken verarbeitet. Das so gewonnene Mehl ist wiederum die Basis für Backwerk, Süßspeisen, Getränke oder Müsli.

Wegen des hohen Ballaststoffanteils regen Erdmandelprodukte den Darm an und machen schon in kleiner Menge schön satt: Ideal für Snacks im Zuge einer Diät! Auch Sportler profitieren vom leichten, kleinen Happen zwischendurch, der den Magen nicht belastet.

Auch Öl lässt sich aus Erdmandeln herstellen, das in seiner Qualität und Zusammensetzung etwa mit Olivenöl vergleichbar ist. In der Farbe ist es hell goldgelb.

Wer gegen Nüsse allergisch ist, darf Erdmandeln unbeschwert knabbern: Der Proteinanteil beträgt nur acht Prozent und die Zusammensetzung der Proteine ist völlig anders als bei echten Nüssen.

Geröstet, entfalten die Erdmandeln ein spezielles, sehr leckeres Aroma, das beim Backen von Kuchen oder beim Herstellen von Süßspeisen wirkungsvolle kulinarische Akzente setzt.

Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie können mit Erdmandelmehl alles herstellen, wofür üblicherweise Getreidemehle zum Einsatz kommen.

Die gesunden Inhaltsstoffe von Erdmandeln

Bis zu 25% des Nährwertes von Erdmandeln entfallen auf einfach ungesättigte Fettsäuren. Dazu zählt beispielsweise Linolsäure. Nur sieben bis acht Prozent Proteine sind enthalten, dazu kommen zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe.

Von etwas über 60 Gramm Kohlehydraten auf 100 Gramm Erdmandeln entfallen über 30 Gramm auf Ballaststoffe (Gesamtanteil 12%): Bei einem Zuckeranteil von 10% ist ein Erdmandel-Snack eine verzeihliche Sünde. Denn er stillt das Verlangen nach Süßem und macht für eine ganze Weile wunderbar satt, ohne allzu viel Insulin freizusetzen.

Besonders zu erwähnen ist das enthaltene Flavonoid Rutin, mit dem Pflanzen sich gegen UV-Strahlung schützen. Im menschlichen Organismus hat Rutin eine positive Wirkung auf Gefäße und das Lymphsystem. Studien belegen, dass Rutin hilft, Schwangerschaftsödeme (Wasseran-sammlungen im Körper) und sogar die Schäden der Gefäßerkrankung Purpura beheben hilft. Selbst stark verdünnt hat sich Rutin im Tierversuch als starker Entzündungshemmer bewiesen. Rutin ist unter anderem im blutungsstillenden Mitteln und Präparaten gegen Venenschwäche oder Durchblutungsstörungen enthalten.

Ein Vitamin aus dem B-Komplex, bekannt als B7, Biotin oder Vitamin H, ist bekannt für seine Wirkung auf Haut, Haare, Fingernägel: Es gilt als das Schönheitsvitamin schlechthin. Gleichzeitig ist es für viele Stoffwechselprozesse relevant, für das korrekte „Auslesen“ der genetischen Information bei der Zellteilung, für die Herzfunktion und das Immunsystem.

Auch Vitamin E (Tocopherol) findet sich in Erdmandel-Produkten: Das Vitamin wirkt gegen Freie Radikale, dämpft Entzündungsreaktionen und hält die Gefäße gesund. Zudem stärkt es unter anderem das Gedächtnis und unterstützt die Wundheilung.

Erdmandeln enthalten weiterhin die Mineralien Magnesium, Kalzium und Phosphor, allerdings in unterschiedlicher Konzentration, je nach Herkunft des Ausgangsproduktes.

Phosphor beispielsweise ist im Körper als Phosphat gebunden. Es ist von zentraler Bedeutung für den Energiestoffwechsel, ist ein Baustein der DNA und steuert zusammen mit Kalzium den Mineralisierungsprozess der Knochen. Auch der PH-Wert des Blutes und der Aufbau der Zell-wände hängt von der Phosphor-Verfügbarkeit ab.

Insgesamt gesehen ist die Erdmandel jedoch kein „Superfood“ – beim Nährstoff- und Vitalstoff-gehalt wird sie von vielen Nüssen, Hülsen- oder Schalenfrüchten deutlich übertroffen.

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Die Eigenschaften von Erdmandeln

Mehrere besondere Eigenschaften der Erdmandel machen sie zu einer einzigartigen Erweiterungsmöglichkeit des Speiseplans. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass Erdmandel-Produkte gut schmecken, nämlich süß und nussartig. Ihr Nährwert ist eher durchschnittlich und macht sie keinesfalls zum „Superfood“ – trotzdem sind einige ihrer Eigenschaften bemerkenswert.

Vorteile für den Darm und die Verdauung

Erdmandeln können als Chips oder Flocken in Müsli verzehrt werden: Sie gelten als basisch und wirken so ausgleichend auf Darm und Verdauung. Zudem werden Säure-Überschüsse und sogar Giftstoffe aus dem Darm gebunden. Der hohe Ballaststoff-Anteil bringt auch einen trägen Darm zuverlässig in Schwung. Im Gegensatz zu Chia- oder Leinsamen müssen Erdmandelflocken beispielsweise nicht eingeweicht werden und nicht aufquellen.

Gut geeignet bei Histaminintoleranz / Nussallergie

Viele Menschen reagieren äußert empfindlich auf Nüsse oder im weiteren Sinne, auch auf Hülsen- oder Schalenfrüchte. Dabei genügen schon winzige Spuren davon, um heftige, bedrohliche Symptome auszulösen. Zwischen 1,4 und fast 12% aller Menschen leiden geschätzt oder nach eigener Angabe unter einer derartigen Allergie. Das Immunsystem reagiert auf Substanzen wie etwa in Nüssen enthaltende Proteine mit einer Histamin-Ausschüttung. Dieses Hormon löst die typischen Allergie-Reaktionen aus: Das Eiweiß der jeweiligen Schalenfrucht- oder Nussart wird vom Immunsystem als „Feind“ identifiziert. Haselnüsse, Mandeln, Wal- oder Paranuss, Pekannuss oder Pistazien, Cashew-Kerne oder auch Erdnüsse (botanisch gesehen weder Nuss noch Schalenfrucht!) sind die häufigsten Auslöser der Nussallergie. Leider sind Spuren von Nüssen und Schalenfrüchten von ihnen in vielen fertigen Nahrungsmitteln versteckt enthalten.

Allergisch gegen Nüsse – was tun?

Eine Nussallergie kann zu vielen unangenehmen Symptomen führen:

Je nach Schwere der Allergie müssen Betroffene ein Notfall-Set mit sich führen.

Ähneln sich Proteine von bestimmten Pollen und von Nüssen oder Schalenfrüchten, reagiert das Immunsystem auf beide gleich heftig – eine Kreuzallergie entsteht (häufig etwa bei Birken-pollen-Allergie).

Wer betroffen ist, muss sich vor verblüffend vielen Nahrungsmitteln hüten: Vor italienischer Pesto-Soße im Gläschen bis hin zu Gebäck, Schokolade, Müslis, Süßspeisen aus dem Kühlregal und Fertiggerichten aller Art – die Liste ist lang.

Doch „Fertigprodukte“ und stark weiterverarbeitete Lebensmittel lassen sich mit einiger Kon-sequenz noch effektiv vermeiden.

Histamin-Intoleranz – ein echtes Ernährungs-Problem

Ein noch größeres Problem haben Menschen mit einer Histamin-Intoleranz: Die „Erkrankung“ gilt selbst unter Ärzten als umstritten. Vor allem Frauen ab dem mittleren Lebensalter sind be-troffen, und insgesamt vermutlich ein Prozent der Bevölkerung.

Was geschieht dabei im Organismus?

Das Hormon Histamin wird sowohl im eigenen Körper gebildet als auch über eine Reihe von Lebensmitteln zugeführt.

Wird der Abbau des Histamins verzögert, weil das Enzym Diaminoxidase fehlt, sind überbor-dende Reaktionen des Immunsystems zu erwarten.

In anderen Fällen reicht die Menge des Enzyms nicht aus, um verschiedene Stoffe im Körper bedarfsgerecht abzubauen: Tyramin oder Serotonin beispielsweise. Dies sind „biogene Amine, Stoffwechsel-Zwischenprodukte, Bausteine oder Neurotransmitter (Botenstoffe). Es gibt eine ganze Anzahl von ihnen.

Ist die Menge des abbauenden Enzyms zu gering, zirkuliert zu viel Histamin ungebremst weiter im System – Allergie-Reaktionen folgen.

Daher machen sich nicht nur unmittelbar histamin-haltige Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Wurst oder Käse bei betroffenen Menschen bemerkbar. Auch Nahrung, die weitere, andere biogene Amine enthält, blockiert den Histamin-Abbau.

Riskant sind sogar so gesunde Nahrungsmittel wie Ananas, Bananen, Himbeeren, Kiwis, diverse Hülsenfrüchte und sogar Weizenkeime!

Wieder andere Lebensmittel liefern selbst keinerlei biogene Amine, fördern allerdings die His-tamin-Freisetzung im Körper aus den Mastzellen:

Darunter sind unter anderem Tomaten und Produkte aus Tomaten, Schokolade und Kakao, Meeresfrüchte, Alkohol und alle seine Abbauprodukte und Nüsse!

Eine Histamin-Intoleranz ist nicht nur schwer zu diagnostizieren. Eine Therapie oder vielmehr, ein Schutz vor den Symptomen ist nur durch konsequentes Vermeiden aller möglichen Nah-rungsbestandteile möglich. Das kann den Ernährungsplan der Betroffenen gewaltig eingrenzen.

Eine echte Alternative sind bei Nussallergien wie bei Histamin-Intoleranz die Erdmandel-Produkte: Aus ihnen lässt sich vieles selbst herstellen, das das kulinarische Erlebnis der aufgelis-teten Produkte ermöglicht. Niemand will schließlich dauerhaft und stets auf Süßes verzichten müssen. Zudem helfen sie Allergikern, Nährstoff-Defizite bei ihrer strikten Vermeidungs-Diät zu verhindern.

Erdmandeln helfen beim Abnehmen

Über 30% Ballaststoffe machen Erdmandelmehl, Erdmandelflocken oder Gebäck daraus sehr sättigend: Ballaststoffe sind Kohlehydrate, die extrem langsam im Darm abgebaut werden. Hungergefühle werden auf diese Weise für längere Zeit gebändigt: Eine deutliche Hilfe beim Abnehmen.

Ein Frühstücksmüsli mit Erdmandelflocken hält lange vor, ohne dass plötzlicher Heißhunger aufgrund von Unterzucker eintritt.

Die Darmtätigkeit wird angeregt, die enthaltene Vitamine und Mineralstoffe unterstützen den Organismus. Mit Hilfe von Erdmandel-Produkten ist Abnehmen möglich, ohne Hunger zu leiden oder auf einen süßen Happen dann und wann verzichten zu müssen.

Wer mit Erdmandelmehl bäckt, kann mindestens 20% der Mehlration zugunsten des ballstoffreicheren Erdmandelmehls ersetzen. Weil dieses von sich aus süß ist, lassen sich zugleich noch 10% der angegebenen Zuckermenge einsparen.

Erdmandelmehl – garantiert glutenfrei!

Wie Nüsse übrigens ist auch die Knollenfrucht, die Erdmandel, von Natur aus glutenfrei – Glu-ten ist ein Eiweiß, das in Getreiden vorkommt und wirkt beim Backen wie ein Bindemittel, ein Kleber. Einige Menschen leiden allerdings an Zöliakie, einer entzündlichen Darmerkrankung, die eine allergische Reaktion auf das Gluten darstellt. Die Erkrankung tritt in verschiedensten Abstufungen auf.

Erdmandel-Produkte eröffnen viele Möglichkeiten, der Gluten-Unverträglichkeit aus dem Weg zu gehen und dennoch Gebäck und Süßspeisen zu genießen.


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Wissenschaftliche Studien rund um Erdmandeln

Noch wurde die Erdmandel als Nahrungsmittel nicht umfassend erforscht. Einige Studien befassen sich mit der Zähigkeit und der fast unerwünschten Ausbreitung der Pflanze in einigen Ländern, in denen sie ursprünglich nicht heimisch war. Doch hier geht es um die gesundheitlichen Auswirkungen der leckeren Knolle.

Die Tigernuss als „Liebesnuss“?

Cyperus esculentus oder Erdmandeln galten in alter Zeit bereits als Aphrodisiakum. Forscher aus Saudi-Arabien und Jordanien gingen der alten Weisheit auf den Grund (Mohammed Z. Allouh et alii). 2015 publizierten sie ihre Ergebnisse aus Tierversuchen in der Zeitschrift BMC Complement Alternative Medicine and Therapie. Fazit: Die Rattenmännchen, die mit rohen gemahlenen Erdmandeln gefüttert wurden, waren sexuell aktiver und “potenter” als die Tiere aus der Vergleichsgruppe. Ihr Testosteronspiegel im Blut stieg signifikant an. Welche Rolle dabei Inhaltsstoffe wie Quercetin (im Fall der Erdmandel ist es das Flavonoid Rutin), Vitamine C und E und das Mineral Zink spielten, konnte nicht ermittelt werden.

2018 publizierten Wissenschaftler von Universitäten in Nigeria und Brasilien ganz ähnliche Ergebnisse (Ayodeji A.Olabiyi, Fabiano B.Carvalho et alii): Hier wurde das Rutin als Hauptwirkstoff identifiziert: Untersucht wurde dabei die Verwendung der Erdmandel in der Volksmedizin dieser Länder als Mittel gegen erektile Dysfunktion. Doch Achtung, auch hier handelt es sich lediglich um einen Tierversuch!

Was schadet es, im nächsten Kapitel aufgeführten Rezepte als Nachtisch eines Liebesmahles auszuprobieren?

Gut für den Stoffwechsel und den Zellschutz

Das gleiche Forscherteam aus Brasilien und Nigeria beschäftigte sich mit Erdmandel- und Walnuss-Extrakt und deren gesundheitsförderlicher Wirkung. Publiziert wurde in der Zeitschrift Phytomedicine im Jahr 2018: Im Labor erwiesen sich die Extrakt als aktiver Schutz vor Freien Radikalen und oxidativen Zellschäden. Ebenso wurde die Aktivität wichtiger Enzyme gesteigert.

Identifiziert wurden die Inhaltsstoffe Quercetin (Rutin) und Kaempherol, ein weiteres Flavonoid, das in eigenständigen Tests beispielsweise entzündungshemmend wirkte.

Erweiterung des Gluten-freien Speiseplanes

Spanische Pharmakologen untersuchten die Anwendungsmöglichkeiten von Erdmandelprodukten bei Backwaren und Brot und veröffentlichten das Ergebnis 2015 in der Zeitschrift Food Science and Technology International (Nuria Aguilar, Departament de Ciència Universitat Autònoma de Barcelona, Bellaterra, et alii): Hier ging es darum, Rezepte für Brot und andere Backwaren zu entwickeln, die sich für Menschen mit Gluten-Intoleranz oder einer Allergie gegen Soja-Produkte eignen. Die Resultate, gebacken mit Erdmandelmilch oder Erdmandelmehl, ergaben leckeres Brot, das herkömmlichen Produkten geschmacklich durchaus ebenbürtig ist.

Die Erdmandel: Ballaststoffreich und gut für die Verdauung

Spanische Lebensmittelexperten untersuchten die Eigenschaften der Erdmandel als Ballaststoff-Lieferant. Publiziert wurde der Artikel im Jahr 2009 im Journal of Agricultural and Food Chemistry. Den Erdmandelprodukten wurden ihr hoher Ballaststoff-Anteil sowie die Fähigkeit bescheinigt, große Mengen an Wasser und Ölen oder Fetten zu binden. Allerdings war das bakterielle Profil nicht immer zufriedenstellend. Für Käufer von Erdmandelprodukten heißt das: Auf zertifizierte Bio-Qualität achten!

Dies sind nur einige Beispiele für Studien zu Cyperus Esculentus. Viele Forscher beschäftigen sich mit dem Vorkommen und dem Einsatz in der Phytosanierung von stark belasteten Regio-nen. Erdmandeln aus diesen Gebieten werden selbstverständlich nicht zu Nahrungszwecken genutzt.

5 einfache, aber gesunde Erdmandel-Rezepte

Das Schöne an den folgenden Erdmandel-Rezepten: Sie sind denkbar einfach und eignen sich auch für Ungeduldige oder weniger Geübte.

Erdmandelmilch

Rezept 1: Erdmandelmilch, in Spanien als „Horchata de Chufa“ bekannt:

Dies ist nur eines der vielen spanischen Rezepte für kühle, erfrischende Erdmandelmilch! Ideal für heiße Tage, an denen niemand Lust hat, sich in der Küche abzurackern. Jetzt sind leichte, frische fruchtige Getränke und Gerichte gefragt.

Die klassische „valenzianische“ Art, die Erdmandelmilch zuzubereiten, ist denkbar einfach.

Benötigt werden Erdmandeln oder Erdmandelmehl, eiskaltes Wasser und Zucker.

Ganze Erdmandeln müssen vorab 24 Stunden lang gewässert werden.

Dies sind die Zutaten für einen Liter Erdmandelmilch „à la Valenciana“:

Zubereitung:

  1. Die Erdmandeln werden vor der Zubereitung etwa 24 Stunden lang in Wasser einge-weicht. Natürlich im Kühlschrank. Das Wasser sollte mehrmals gewechselt werden.

  2. Erdmandeln in ein Abtropfsieb geben und hier etwas abstehen lassen.

  3. Die Erdmandeln beispielsweise mit einem Stabmixer oder mit vergleichbarem Gerät fein zerkleinern.

  4. Die Hälfte des Wassers zugeben, bis sich eine Paste bildet.

  5. Jetzt die Paste oder Masse durch ein feines Sieb drücken! Je fester, desto besser, bis alle Flüssigkeit ausgepresst ist.

  6. Die ausgepresste Erdmandel-Masse nochmals durchmixen, dabei den Rest Wasser zu-geben und erneut kräftig auspressen.

  7. Jetzt mit dem Zucker abschmecken und ab in den Kühlschrank, den kalt schmeckt die Erdmandelmilch am besten!

Die eigentliche Arbeit nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch.

Wer größere Mengen zubereitet, sollte sie portionsweise einfrieren oder innerhalb von zwei Tagen trinken.

Eine Prise Zimt oder ein Stück Zitronenschale verfeinern den Geschmack und sind obendrein eine hübsche „Garnierung“, wenn Gäste kommen.

Wer die Erdmandelmilch mit Eiswürfeln servieren möchte, reduziert bei der Zubereitung etwas die Wassermenge – so bleibt der Geschmack schön intensiv und „verwässert“ nicht.

Ob ein Geschmacksunterschied feststellbar ist, je nachdem, ob die Erdmandelmilch aus gemah-lenen Erdmandeln oder aus frisch eingeweichten und dann pürierten „Tigernüssen“ hergestellt wurde? Die Frage werden wohl nur Kenner beantworten können.

Rezept 2: Zuckerfreies Erdmandel-Gebäck – zuckerfrei, glutenfrei und vegan!

Dieses zarte Gebäck ist vegan! Selbst ein Ei ist hier unnötig. Das Erdmandelmehl sorgt allein für den süßen Geschmack. Zucker? Überflüssig.

Diese Zutaten werden gebraucht:

Und so wird es gemacht:

  1. Die Erdmandeln fein mahlen.

  2. Alle Zutaten in einer Schüssel zu einem Teig verrühren. Nach Bedarf jeweils Mehl und Wasser zugeben, bis ein geschmeidiger homogener Teig entstanden ist.

  3. Am Ende mit der Hand durchkneten:

  4. Die Teigschüssel abdecken und den Teig etwa eine Stunde ruhen lassen.

  5. Den Teig in eine Form geben und bei 180 Grad maximal 40 Minuten backen.


  6. Den Biskuit-Kuchen vorsichtig aus der Form nehmen und innerhalb von drei bis vier Ta-gen verzehren.


    Erdmandel-Frühstücksbrei

    Basisch, „entgiftend“, gut für die Verdauung und eine gute solide Grundlage für einen anstren-genden Tag: Ein Erdmandel-Frühstücksmüsli, das in wenigen Minuten zubereitet ist.

    Benötigt werden dafür:

    • 6 Esslöffel Erdmandelflocken,
    • 2 Teelöffel Kokosöl (flüssig),
    • 2 Bananen,
    • 2 Äpfel,
    • 1 Avocado,
    • 1 Prise Zimt
    • Frisch gepresster Zitronensaft,
    • 2 Teelöffel Agavendicksaft
    • Kokosflocken zum Anrichten

    Bananen und Avocado geschält und entkernt in den Mixer geben. Die gewaschenen Äpfel fein reiben und darunterheben. Die übrigen Zutaten untermischen. Den Fruchtbrei schön mit den Kokosflocken und Obstscheibchen anrichten.

    Rezept 4: Erdmandel-Zitronen-Biskuits – zucker- und glutenfrei!

    Für sechs Portionen werden benötigt:

    • Zwei Eier
    • Ein Becher Zitronen-Joghurt
    • Zwei Löffel Ahornsirup
    • Eine halbe Tasse Olivenöl
    • Zwei Tassen Erdmandelmehl
    • Eine Tüte Backpulver

    Alle Zutaten werden mit dem Mixer nacheinander verrührt, bis der Teig klumpig wird. Anschließend auf Muffin-Förmchen verteilen.

    40 Minuten bei 180 Grad Celsius Oberhitze backen, weitere 25 Minuten mit Unterhitze. Nach Wunsch mit Zucker oder Glasur dekorieren.

    Rezept 5: Herzhafter Erdmandel-Knabbersnack – Selbstgebackenes fürs Heimkino!

    Für zwei große Portionen benötigt:

    • 200 Gramm Erdmandelmehl,
    • 100 Gramm ungemahlene Erdmandeln,
    • 2 Eier,
    • 3 Teelöffel Olivenöl,
    • 2 Teelöffel Leinsamen,
    • 1 Teelöffel Meersalz,
    • Pfeffer,
    • Zitronenschale,
    • Wasser,
    • 2 Teelöffel gehackter Rosmarin, wenn möglich, frisch!

    Und so wird der Snack zubereitet:

    1. Sämtliche trockenen Zutaten und Gewürze miteinander vermengen.
    2. Alles mit den Eiern und dem Olivenöl zu einem geschmeidigen Teig verrühren oder verkneten. Ist die Masse zu trocken, etwas Wasser zugeben.
    3. Aus dem Teig zwei Kugeln formen. Nacheinander mit dem Nudelholz ausrollen. Die Dicke sollte maximal der eines Weihnachtsplätzchens entsprechen – fünf Millimeter als Richtwert.
    4. Jetzt Cracker mit Keksförmchen ausstechen oder einfach mundgerechte Stückchen abschneiden.
    5. Ein Blech mit Backpapier und dann mit den Crackern belegen.
    6. Den Backofen vorab auf 180 Grad aufheizen.
    7. Die Cracker dann maximal 10 Minuten backen. Sind die Ränder gebräunt, alles aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen.

    Glutenfrei backen – so geht es!

    Soll das Erdmandelmehl jedes glutenhaltige Mehl komplett ersetzen? Beim Backen mit Erdmandeln ist es wichtig, andere „Bindemittel“ ins Rezept zu integrieren. Umgekehrt, lässt sich beinahe jedes Rezept mit etwas Fingerspitzengefühl „glutenfrei“ abwandeln.

    Ein oder mehrere Eier leisten beste Dienste als Back-Bindemittel. Ebenso Gelatine-Pulver, mit Wasser angerührt.

    Veganer haben zahlreiche andere Möglichkeiten, die obendrein noch für Volumen sorgen und viel Wasser binden können. Die meisten geeigneten Produkte gibt es im Bio-Markt oder im Reformhaus zu kaufen:

    • Xanthan Gum, ein natürliches Polysaccharid,
    • Guarkernmehl,
    • Johannisbrotmehl,
    • Nach vorherigem Quellenlassen mit Wasser bilden Flohsamen, Chia- oder Leinsamen eine gallertartige Masse. Eine halbe Tasse davon ist ein hervorragender Ei-Ersatz im Teig; die Backzeit verlängert sich dabei um einige Minuten.
    • Mais-, Kartoffe.—oder Tapiokastärke oder Pfeilwurzelmehl: Alle sind geschmacksneutral und werden als Bindemittel mit etwas Wasser angerührt.
    • Agar Agar wird aus Seetang hergestellt, liefert Proteine und Ballaststoffe und ist in backfertiger Form käuflich. Schon kleine Mengen genügen als Teig-Bindemittel.
    • Pektin, bekannt aus der Marmeladenherstellung: Hält Backwaren fluffig und bewahrt sie vor dem Austrocknen.
    • Agavensirup oder Honig: Auch hier genügen etwa zwei Esslöffel.

    Welche Variante in Frage kommt, hängt immer davon ab, ob Fruktose (Fruchtzucker) verträglich ist und wie süß oder wie geschmacksneutral das Bindemittel sein darf.

    Diese Erdmandel-Produkte können Sie kaufen

    Viele Erdmandel-Produkte kommen heute aus Spanien, aus der Provinz Valencia, wo auch zahlreiche leckere Rezepte mit Erdmandeln herstammen. Hier werden die „chufas“ systematisch angebaut, auch in Bio-Qualität. Eine ganze Reihe von Variationen steht zur Auswahl.

    
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    Erdmandelmehl

    Erdmandelmehr wird vielfach in mehreren Feinheits-Graden angeboten: Grob, fein und extra fein gemahlen. Normales Erdmandelmehl ist reich an Ballaststoffen, eignet sich für die Zubereitung von Getränken (Horchata de Chufa) ebenso wie für Backwaren aller Art: Verrühren und Verkneten klappt genauso gut wie bei Weizen- oder Dinkelmehl. Dabei lässt sich damit auch kräftig Zucker einsparen, denn das Mehl ist für sich bereits recht süß. Interessant für alle, die Gluten oder allergie-auslösende Nüsse meiden müssen und ihr Backwerk selbst herstellen möchten. Feines und extra feines Erdmandelmehl passen in jedes Getränke-, Smoothie- oder auch in Backrezepte. Tortenböden, Muffins, Knabbersnacks, Müslis, Süßspeisen.

    
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    • Anbau gemäß EU-Öko-Verordnung
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    Erdmandelflocken

    Erdmandelflocken werden aus gerösteten oder ungerösteten Erdmandeln hergestellt. Die Röstaromen sorgen für einen besonders anregenden, nussig-süßen Geschmack. Als Müsli, verbacken in Knabbersnacks und „Müsli-Riegeln“ oder auch als Backzutat sind die Erdmandelflocken vielseitig einsetzbar.

    Erdmandelmilch

    Die Erdmandelmilch ist ein klassisches Erfrischungsgetränk aus Südspanien (siehe Rezept Horchata de Chufa). Sie lässt sich nicht nur pur und gekühlt gut trinken, sie ist auch als Milchersatz beim Backen und Kochen einsetzbar. Bei einigen Anbietern ist es möglich, fertige Erdmandelmilch zu kaufen. Vorsicht bei der Auswahl: Einige Produkte enthalten Kuhmilch-Proteine, sind also nicht rein vegan. Nicht nur Milchzucker, auch Milchproteine lösen bei einigen Menschen überdies Unverträglichkeits-Reaktionen aus.

    Das sollte man beim Kauf beachten

    Entscheidend für den Verbraucher ist die Herkunft der „Tigernuss“: Kaufen Sie Bio-Erdmandeln. Gleiches gilt für den Kauf von fertiger Erdmandelmilch, Flocken oder Mehl. Stammen die „Tigernüsse“ aus zertifizierten Anbaugebieten? Wurde das Produkt vor der Verarbeitung auf Mikroorganismen und eventuelle Schadstoffe untersucht? Die Pflanze selbst hat die Eigenschaft, diverse Schwermetalle und andere Substanzen in den Wurzelknollen so stark anzureichern, dass sie teilweise zum Säubern stark „verseuchter“ Gebiete gezielt angepflanzt wird.

    Das Grasgewächs wird sich auf jedem vorbelasteten Boden so verhalten. Eine Untersuchung auf Bakterien oder unerwünschte Inhaltsstoffe ist daher unumgänglich. Bei zertifizierten Bio-Erdmandeln, Mehl oder Flocken daraus ist nichts zu befürchten: Nur bei Anbieten, die dies garantieren, sollte man kaufen. Diese Erdmandel-Produkte bereichern den gesunden Ernährungsfahrplan!

    Die noch recht seltenen Erdmandeln haben im Biomarkt eine stolzen Preis. Wer Erdmandeln günstig kaufen möchte, sollte online nach Anbietern mit Bio-Zertifkat forschen.

    Wissenswertes rund um Erdmandeln: