Erdmandeln anbauen - Alles über die Pflanze
- Vielfältig einsetzbar
- vegan & glutenfrei
- Echte Rohkostqualität
- Anbau gemäß EU-Öko-Verordnung
Gedeihen Erdmandeln auch in Europa und nicht nur in tropischen oder subtropischen Ländern? Am Mittelmeer, in Spanien, hat der gezielte Anbau eine lange und erfolgreiche Tradition. Mit importierten Gladiolenzwiebeln gelangte Cyperus esculentus aus der Familie der Sauergrasgewächse oder Cyperaceae aus Afrika bis in die Niederlande.
Dort wurde sie in den 1980er Jahren zum verhassten Unkraut, das sich selbständig ausbreitete und einheimische Pflanzen zu verdrängen drohte. Dabei spielte es keine Rolle, dass der essbare Teil, die Knöllchen an den äußersten Wurzelenden, im Klima Mitteleuropas gar nicht reifen können. Denn das Gewächs aus der Gattung der Zyperngräser vermehrt sich über das Rhizom, einen langgezogenen Wurzelstrang.
Nur wenn es insgesamt warm genug ist, lässt dieses Rhizom überirdisch Grasbüschel sprießen, unterirdisch bilden sich an langen „Tentakeln“ die eigentlichen, essbaren Erdmandeln aus. Daher sind hierzulande ein Anbau mit abschließender Ernte nur unter geschützten Bedingungen erfolgreich.
Unter welchen Bedingungen kann man Erdmandeln pflanzen?
Erdmandeln anbauen und sogar ernten, das geling auch in Deutschland. Lockerer, sandiger, aber nicht zu magerer Boden, sonnige Flächen und Frostfreiheit sind die Bedingungen, unter denen die Erdmandeln auch in Gärten und auf Balkonen gedeihen.
Damit sich die Ernte von der Menge her rechnet, ist der Anbau in größeren Beeten von Vorteil. Doch für einen kleinen „Snack“ lässt sich die Erdmandel auch in großen Töpfen oder Pflanzkästen auf einem Balkon ziehen.
Erdmandeln anbauen - die einzelnen Schritte
Wer Erdmandeln anbauen möchte, sollte die wichtigste Regel dafür kennen: Die Pflanzen mögen keinen Frost. Das gilt es zu beachten, wenn es ans Aussäen oder Einpflanzen geht. Am besten beginnen Hobbygärtner damit erst Ende Mai, wenn die Erde sich auf mindestens acht bis zehn Grad Celsius erwärmt hat.
In frostgeschützten Pflanzkästen oder im Treibhaus gelten natürlich andere Regeln: Hier genügt dann ein warmes und helles Plätzchen für einen erfolgreichen Anbau.
So geht es, Schritt für Schritt:
- keimfähige Erdmandeln beim Gartenversand bestellen,
- etwa 24 Stunden lang in warmem Wasser quellen lassen,
- Erdmandeln einzeln etwa fünf Zentimeter tief und im Abstand von mindestens 20 Zentimetern tief in lockere Keimerde setzen;
- Anschließend feucht und warm halten.
Die sprießenden Pflänzchen ins Freiland oder auf den Balkon in große Töpfe pflanzen, auch hier wieder auf einen sonnigen, warmen Standort achten und regelmäßig gießen.
Jetzt gilt es, geduldig zu warten: Erst etwa im Dezember sind die neuen Erdmandeln so weit entwickelt, dass sie geerntet werden können.
Kann man Erdmandel auch als Pflanze kaufen?
Wer keine Geduld oder eine frostgeschützte Aussaatmöglichkeit hat, kann auch Erdmandel-Pflanzen kaufen: Der Stückpreis liegt meist unter fünf Euro. Die kleinen Pflanzen des Cyperus esculentus sollten erst nach den Maifrösten auf den Balkon oder im Freiland ausgepflanzt werden. Tief genug eingesetzt, würden sie den Frost mit Sicherheit überstehen, doch keine „Mandeln“ reifen lassen.
Sandiger Boden sorgt dafür, dass die Erdmandeln schön sauber aus dem Boden kommen. In ihrer Heimat mögen sie lehmige Untergründe. Sie überstehen auch sehr trockene oder sehr nasse Phasen recht gut. Grundsätzlich liebt sie feuchte, helle Standorte.
Die Pflanze benötigt von vornherein zwischen 30 und 60 cm Abstand zu anderen Gewächsen, um sich ausbreiten zu können. Bis zur Ernte ist allerdings Geduld gefragt: Die ersten eigenen Erdmandeln dürfen Gärtner erst bis Dezember erwarten. Beim Ausgraben ist ein überraschend würzig-erdiger Duft zu erwarten! Frisch verzehrt, sind die Erdmandeln lecker und knackig. In getrocknetem Zustand halten sie sich über Monate.
Die gesundheitlichen Vorteile von Erdmandeln
Erdmandeln verfügen über einige sehr spezielle Eigenschaften. Sie spielen eine Rolle in der Volksmedizin ihrer Herkunftsländer, beispielsweise als Aphrodisiakum.
Der hohe Anteil an Ballaststoffen
- regt die Darmtätigkeit an,
- macht lange satt und hilft damit beim Abnehmen,
- hilft, den Darm zu entgiften, Fette und Gallensäuren zu binden und damit
- die Leber anzuregen, wo bei
- mehr Cholesterin verbraucht und der Blutfettspiegel gesenkt wird.
Außerdem ist die Erdmandel für alle genießbar, die an einer Nuss-Allergie oder Insulin-Intoleranz leiden. Erdmandelmehl ist glutenfrei – und damit eine wichtige Ernährungskomponente für Menschen, die Gluten nicht verarbeiten können (Zöliakie).
Zudem bringt die Erdmandel so viel nussig-süßen Geschmack mit, dass sie eine Menge Zucker sparen helfen.
Und schließlich schmecken sie einfach gut! Das allein ist ein Argument dafür, sich mit der Pflanze und ihrer Pflege zu beschäftigen.
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